Demografischer Wandel - Qualitäten und Miteinander stärken
Die Auswirkungen des demografischen Wandels, der häufig mit den Schlagworten "älter - weniger - bunter" beschrieben wird, rücken in letzter Zeit stärker in das Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit. Aufgrund der Veränderungen der Bevölkerungsstruktur, die aus dem Anstieg der durchschnittlichen Lebenserwartung, dem Rückgang der Geburtenzahlen und der Zuwanderung aus dem In- und Ausland resultieren, sind auch in bayerischen Kommunen vielfach bauliche Anpassungen erforderlich.
Vor allem in strukturschwachen ländlichen Räumen stellen Abnahme und Überalterung der Bevölkerung Städte und Gemeinde vor die Herausforderung, Siedlungs- und Infrastruktur an die Folgen des demografischen Wandel anzupassen. Den Bedürfnissen aller Generationen entsprechend sind soziale und öffentliche Einrichtungen zu erhalten, umzubauen oder neu zu schaffen sowie eine angemessene Nahversorgung sicherzustellen. Daneben ist in öffentlichen Räumen und Gebäuden die Barrierefreiheit für ältere und weniger mobile Bevölkerungsgruppen zu sichern.
Der demografische Wandel verläuft regional und lokal sehr differenziert. Der notwendige Anpassungsbedarf, der sich hieraus ergibt, unterscheidet sich von Ort zu Ort. Schrumpfenden Regionen stehen insbesondere Stadtregionen gegenüber, welche Anziehungspunkt von Zuwanderung aus dem In- und Ausland sind. Auch Integration gelingt nur vor Ort. Um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und gegenseitige Akzeptanz und Anerkennung zu schaffen, bedarf es daher in den Kommunen spezieller Angebote und besonderer Integrationsanstrengungen.
Die Städtebauförderung ist ein unverzichtbares strukturpolitisches Instrument für die Bewältigung der städtebaulichen Folgen des demografischen im Freistaat Bayern. Mit Finanzmitteln des Freistaats, des Bundes und der Europäischen Union trägt sie dazu bei, dass Innenstädte und Ortskerne ihre breite Mischung aus Wohnen, Arbeiten und Nahversorgung behalten beziehungsweise wieder erhalten.
Die wesentlichen städtebaulichen Handlungsfelder der Städtebauförderung in Zusammenhang mit dem demografischen Wandel sind insbesondere:
- die Sicherung vitaler Kommunen
- die Abfederung der Auswirkungen aus der Bundeswehrreform
- die Förderung interkommunaler Zusammenarbeit
- die städtebauliche Aufbereitung von Gewerbe- und Industriebrachen
- Förderung der Integration in Stadtquartiere